Manchmal sitz’ ich am Telefon oder stehe den Menschen gegenüber und dann ist er wieder da; dieser kurze Moment, in dem ich denke: Wie kann das denn sein, dass dieser Mensch gerade mit mir spricht, dass dieser Mensch mich gerade um Gehör bittet? DIESER Mensch … Aber was für ein Mensch bin, denn ich, wenn ich den anderen so aufs Podest stelle.
Also nehme ich meinen Mut zusammen und gehe unter die Menschen und zeige mich so wie ich mich gerade fühle. Ich zeige mein Gesicht, das nicht lächeln kann, da sonst (vielleicht) der Schmerz kommt. Mein Gesicht wird momentan ohne Lächeln auskommen.
Dieser Baum steht dort immer noch trotz dieser Wunde, weil er so tief verwurzelt ist in der Erde, weil er dort Halt findet, weil er dort ernährt wird, mit allem, was er braucht, um zu bleiben.
von Susanne Schaarschmidt-Bihn | 27. November 2022
Gefühlt bin ich noch nicht so weit, ist ein Ruf des Herzens, dem Körper und der Seele noch etwas Zeit einzuräumen, bevor es weiter geht – bevor aus dem „nein“ wieder ein „ja“ wird.