Gibt es Hoffnung, wenn ein geliebter Mensch plötzlich stirbt?
Der Tod eines geliebten Menschen löst größte Verzweiflung, Wut, Angst und Ohnmacht aus.
Du weißt anfangs nicht, wie du ohne diesen Menschen weiterleben sollst. Es ist ein langer, oftmals jahrelanger Prozess, der durch verschiedene schmerzende Phasen und Gefühle verläuft.
Bei einem plötzlichen Tod ist die Verzweiflung überwältigend.
Du möchtest nicht wahrhaben, was passiert ist, und hoffst, dass du aus diesem Albtraum erwachst.
Diese Hoffnung gibt deinem Verstand eine kurze Pause, eine Erholung vor der wahren Realität des Verlustes.
Zeit, Geduld und Selbstfürsorge
Dein Körper schaltet auf Überlebensmodus, lässt dich erstarren. Du hast das Gefühl, dich in einem Nebel zu befinden, als wäre die Zeit stehen geblieben, und hoffst auf die erlösenden Worte, dass alles nur ein Irrtum war. Es braucht viel Zeit, Geduld und Selbstfürsorge, um diesen Trauerprozess zu durchlaufen. Dabei auch aufbrechende Gefühle zuzulassen und Hilfe von Freunden, Angehörigen und auch Therapeuten in Anspruch zu nehmen. Auch Gruppen mit Gleichgesinnten können hilfreich sein, um das eigene Gefühlschaos besser zu verstehen.
Die Hoffnung hat sich schlafen gelegt
Die Hoffnung ist immer da, egal in welcher Situation. Manchmal denkst du, sie wäre weg, verschwunden oder mit dem Menschen gestorben, aber sie hat sich nur schlafen gelegt. Ist mit dir im Nebel gewesen, in der Dunkelheit deiner Trauerreise.
Kurz erwacht sie, wenn du langsam begreifst, dass die Liebe dich ewig mit dem Verstorbenen verbindet und der Tod vielleicht nicht endgültig ist. Oder wenn du beginnst, deine Prioritäten neu zu ordnen, wenn du dich fragst, was in deinem Leben gehen und was bleiben darf.
Wenn du beginnst, Mitgefühl für dich selbst zu empfinden und anfängst, dir immer häufiger etwas Gutes zu tun.
Anfangs ein kleiner Spaziergang, ein warmes Bad, später vielleicht ein neues Hobby.
Die Hoffnung erwacht
Immer wieder werden diese neuen Schritte auch zu Rückschlägen führen, jedoch ist jeder kleinste Schritt, dein individueller Weg, in deiner neuen Realität langsam Fuß zu fassen.
Nach und nach erwacht die Hoffnung. Die Hoffnung, dass dein Leben zwar ganz anders als vor dem Verlust, jedoch trotzdem auch erfüllend sein kann.
Erholungspause auf deinem Weg der Trauer
Immer wieder blitzt die Freude auf, die Schwester der Hoffnung. Anfangs argwöhnisch und vielleicht abweisend von dir betrachtet, gewöhnst du dich auch an ihren kurzen Besuch. Vielleicht kommt das schlechte Gewissen anfangs häufiger dazu, da die Traurigkeit bei dir einen festen Platz eingenommen hat, mit Recht, wie du behauptest. Jedoch bedenke, dass niemand zu Schaden kommt, wenn du Freude oder Glück empfindest. Es ist die kleine Erholungspause auf deinem Trauerweg. Eine Auszeit zum Krafttanken. Nimm diesen Moment an, wie bei einem kleinen Schmetterling, der deinen Weg kreuzt und deinem Herz einen kleinen Freudenhüpfer verpasst. Die Liebe und tiefe Verbundenheit zu deinem Angehörigen wird auf eine neue Art und Weise in dein Leben integriert.
Dankbar für die gemeinsame Zeit
Die Dankbarkeit kommt mit der Zeit immer häufiger in dein Bewusstsein. Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit. Auch sie vermischt sich oftmals mit dem Trauerschmerz, denn das Vermissen und die Trauer bleiben.
Es wird sanfter mit den Jahren, denn:
Die Verzweiflung legt sich schlafen und die Hoffnung ist erwacht
Fotoquelle: Ein Werk von Anita Dorp mit Marko im Herzen