Was damals mein Schmerz war, ist heute meine Stimme
Damals – mein Schmerz
Ich habe geschwiegen, weil ich keine Worte fand. Ich habe getragen, was zu schwer war, und ertragen, was niemand sehen wollte. Der Schmerz war wie ein Schatten, der sich über meine Tage legte. Ich dachte lange, er würde mich für immer klein halten, mich für immer zum Schweigen bringen. In mir war so viel unausgesprochen – Schreie, die niemand hörte, Tränen, die niemand sah, Fragen, die unbeantwortet blieben.
Doch gerade dieser Schmerz war nicht das Ende. Er war ein Lehrer. Er zeigte mir, wo meine tiefsten Wunden liegen – und er zwang mich, hinzuschauen. Er nahm mir die Illusion, dass ich stark bin, wenn ich schweige, und führte mich stattdessen dorthin, wo Stärke neu geboren wird: im Aufstehen, im Reden, im Umkehren in Lehre und in Teilen.
Heute – meine Stimme
Die Worte, die einst gefangen waren, sind frei. Ich habe gelernt, dass jedes Aussprechen ein Stück Heilung bedeutet. Ich habe gelernt, dass Würde dort beginnt, wo wir uns nicht länger verstecken. Aus dem Schmerz ist Klarheit geworden. Aus der Klarheit Mut. Aus dem Mut eine Stimme, die trägt.
Ich spreche heute nicht mehr, um gehört zu werden – ich spreche, um zu bezeugen, dass aus Dunkel Licht werden kann. Ich spreche, weil ich weiß: Meine Geschichte ist nicht nur meine, sondern auch ein Schlüssel für andere
Morgen – mein Auftrag
Meine Stimme gehört nicht nur mir. Sie ist Auftrag. Auftrag, nicht wieder in Schweigen zu verfallen, wenn es unbequem wird. Auftrag, nicht nur für mich selbst, sondern auch für die zu sprechen, die ihre Stimme noch nicht gefunden haben.
Ich will erzählen, dass Schmerz nicht das Ende ist. Ich will zeigen, dass Wunden nicht nur Narben hinterlassen, sondern auch Wege öffnen können. Ich will erinnern, dass Schweigen Mauern baut, während Worte Brücken schlagen.
Botschaft für die Zukunft
Denn jeder Schmerz, der verwandelt wird, ist ein Samen für Hoffnung, für Zuversicht und ein Weg der Heilung.
Und jede Stimme, die sich erhebt, ist ein Licht in der Dunkelheit, ist Botschaft und evtl. ja auch ein aufgezeigter Weg für andere.
Darum sage ich heute:
Lass deinen Schmerz nicht dein Gefängnis bleiben. Lass ihn zu deiner Botschaft werden. Sprich – auch wenn deine Stimme zittert.
Geh – auch wenn deine Schritte unsicher sind.
Lebe – auch wenn die Vergangenheit dich zurückhalten will.
Denn