Dies ist die Anmerkung auf der Buchrückseite des Bestsellers „Gute Geister“ von
Kathryn Stochett. Dieser Roman steht seit Jahren in meinem Regal und erst jetzt
bemerkte ich im Vorbeigehen „zufällig“ diese Anmerkung.
Dieser Satz lässt mich nicht los:
Beginnt Veränderung tatsächlich mit einem Flüstern und, wenn ja, überhöre ich es?
Wenn ich zurückblicke, haben selbst große Veränderungen in meinem Leben leise
begonnen. Sie kamen Schritt für Schritt ganz sacht. Die Trennung von meinem
damaligen Ehemann z. B. war schon Jahre vorher eingeläutet worden, ohne dass ich
dem viel Aufmerksamkeit geschenkt habe. Und selbst, als ich meine Ohren nicht mehr
verschließen konnte, gab es ein immer ein Aufschieben auf einen späteren Zeitpunkt.
Ausreden gibt es schließlich genug.
Ebenso lief es Anfang des Jahres mit meinem Job. Ich hatte zwar das Flüstern gehört,
doch dies wurde mit dem aufkommenden Gedanken, dass ja nur noch für einige
Monate durchhalten müsste, übertönt. Ich musste erst krank werden, um endlich
Veränderung herbeizuführen.
Warum fällt uns eine Entscheidung zur Veränderung häufig so schwer?
Veränderung bedeutet, den Schritt ins Ungewisse zu wagen. Veränderung bedeutet
Loslassen. Loslassen von Dingen, die in unserem Leben „Normalität“ geworden sind.
Dort fühlen wir uns sicher, es ist alles so bequem. Wir müssen uns weder körperlich
noch mental anstrengen. Alles läuft doch (scheinbar) prima.
Dann gibt es auch noch den Zweifler in uns, der uns erzählt, dass wir nicht gut genug,
nicht mutig genug, nicht groß genug sind und wir es eh nicht schaffen. Wir beginnen
aufzuschieben und zu verwerfen. Die Folgen sind Unzufriedenheit, Lustlosigkeit und
manchmal auch Krankheit. Die Angst vor dem Schritt ins Unbekannte und dem Neuen
nicht gewachsen zu sein, kann so lähmend sein.
Wir beschneiden uns in unserer Lebendigkeit, in unserem Wachstum. Wir hören auf
zu leben.
Höre auf das Flüstern
Wenn wir uns auf den Weg machen und Entscheidungen zu unserem Wohle treffen,
öffnen sich plötzlich ungeahnte Möglichkeiten, unser Mut wächst und unsere Kraft
kann so überwältigend sein. Wir öffnen uns für unser Potenzial.
Möglicherweise kommen Rückschritte und die Leichtigkeit scheint zu schwinden. Sich
dann immer wieder in die Stille zu begeben, hören, was uns geflüstert wird, bringt uns
zurück auf unseren Weg. Das ist der Weg, der Leben bedeutet.
Wir müssen nicht immer Berge versetzen, es reichen kleine Hügel, die uns in unsere
Lebenskraft und Lebensfreude bringen. Und diese kann so inspirierend auch für
andere Menschen sein, dass wir gemeinsam einen Berg erklimmen können.
Bildnachweis: Privates Foto