“Schafft mir nur eine Öffnung so klein wie ein Nadelöhr!
Ich werde es aufstoßen und daraus einen Einlass schaffen, so groß wie das Portal eines Palastes.”
Diese Worte verdeutlichen mir, dass ich eine Beziehung mit dem göttlichen eingehen und mich mit ihm verbinden soll.
Doch es bedarf heilender Zeiten und heilender Orte, um aus Alltag und Gewohnheit auszubrechen,
um das Gefühl von Gottverbundenheit zu erleben.
“Schafft mir ein Heiligtum, einen Raum, damit ich unter Euch verweilen kann.”
Dieser Raum ist in mir (und dir).
Und hier wird geistige Erleuchtung, Einsicht und die damit verbundene Lebensfreude möglich.
Denn hier ist das Licht.
Gemeint ist nicht das Licht von Sonne, Mond oder Sternen, sondern das, welches von der alles durchdringenden, universellen Lebensenergie ausgeht.
Und mit dieser Energie können wir, wenn Schatten auf unserer Welt liegen, Licht in die Dunkelheit bringen.
Die Menora erinnert mich daran, dass das Licht als Erstes war.
Indem wir für sein tägliches Leuchten Raum schaffen werden auf der geistigen Ebene das Herz und der Verstand erleuchtet und inspiriert, und so das Licht ins Universum gebracht und die Welt wird zu einem besseren Ort.
Wie im Innen so im Außen.
Symbolisch zünde ich die sieben Lichter der Menora an, damit sie meinen äußeren Raum, wie meinen inneren erleuchten.
Hierbei steht jedes dieser Lichter auch für ein inneres Energiezentrum, eines der 7 Hauptchakren, die mit Licht gefüllt werden.
Die Menora als Symbol für Erkenntnis offenbart mir weiter,
dass der Mensch keine absolute Wahrheit zu erkennen vermag, da es nicht nur eine Wahreit gibt.
Sie zeigt mir vielmehr die zahlreichen Facetten.
Sie zeigt mir, dass aus einem Stamm viele Zweige wachsen,
und dass kein Licht heiliger als sein Nächstes ist.
Denn ursprünglich existierte nur das unendliche Licht des Ewigen.
“ES WERDE LICHT!” Om – der “Erste Gedanke” der Schöpfung
Und der Raum wurde erschaffen.
„In diesen Raum standen 7 Gefäße,
die allerdings im Unterschied zum Selbst
endlich und verschiedenartig waren.
Während sich das göttliche strahlende Licht ausdehnte,
sollte jedes Gefäß einen Teil des Lichts empfangen.
Doch die Gefäße zerbrachen bei dem Versuch, das gesamte Licht in sich aufzunehmen.“
Die Welt und wir symbolisieren diese zerbrochenen Gefäße.
Unsere Aufgabe besteht darin, uns zu heilen – ganz zu werden,
um das “Unendliche Licht der Liebe” zu empfangen,
in uns aufzunehmen und mit anderen zu teilen.
Die Heilung der Welt besteht in dem aufregenden Prozess,
uns selbst in unseren Beziehungen so zu entwickeln,
dass wir gemeinsam das Geschenk des unendlichen Lichtes der Liebe verinnerlichen.
Die Menora symbolisiert in ihrer Form den Baum des Lebens.
Die Entfaltung, und Entwicklung,
das Wachstum und die Beständigkeit.
Sie verbildlicht somit eine großartige Weisheit:
Wenn das Licht ewig brennen soll,
wenn es uns für alle Zeiten Erkenntnis und Erleuchtung spenden soll,
dann brauchen wir beständiges und veränderliches zugleich – altes und neues.
Denn nur im Spannungsfeld zwischen Bewahrung und Erneuerung wachsen wir.
Und wahrhaftige Einheit birgt Gegensätze.
Daher sollten wir in einen ehrlichen, aufrichtigen, gemeinsamen Dialog treten.
Außerdem erinnert mich die Menora daran,
dass wir göttliche Lebenskraft, die Schöpferkraft, nutzen dürfen,
um Zuversicht zu finden.
In einer Vision erblickte ich den Tempel, in welchem alle Völker sich in
Frieden miteinander vereint haben.
Dann vernahm ich eine Stimme:
“Baue den Tempel des Lichts und der Liebe in deinem Herzen.
Mit dem Licht und der Liebe in deinem Herzen kommt das Licht und die Liebe in die Welt.“
Bildnachweis: Künstler Bodo Klaus, 2024