Ruhe finden, Leben spüren: Die Kunst, den Moment zu schätzen

Autor: Freia Öztürk

Ein sonniger Tag im November

Ein wunderschöner, sonniger Tag im November in Filyos (Türkei). Ich nahm mir die Zeit für mich, um ein bisschen Ruhe zu genießen. Doch gleichzeitig spürte ich eine gewisse Unruhe in mir. Der Stress und vor allem meine fehlende Energie schienen auf meiner Brust zu liegen und in meinem Kopf zu kreisen, jedoch nicht in meinem Bauch.

Unruhe und das Gefühl der Unausgeglichenheit

Ich merkte, dass ich mich aus dem Gleichgewicht gerissen und nicht geerdet fühlte. Die Dinge, die für mich früher selbstverständlich waren, hatten in meiner Gegenwart nicht mehr die gleiche Bedeutung. Ständig am Funktionieren zu sein, immer daran zu denken, was noch erledigt werden muss – das hatte zu einer ständigen Unruhe geführt. Der Alltag war Tag für Tag zur Routine geworden, der immer im gleichen Rhythmus ablief.

Die Auswirkungen auf das Leben im Hier und Jetzt

Mit diesem Bewusstsein wurde mir klar, wie viele Menschen von diesem Zustand betroffen sind und nicht im Hier und Jetzt leben. Der Gedanke daran verursachte in mir noch mehr Unruhe, Stress und eine gewisse Unausgeglichenheit. Ich stellte fest, dass ich mich innerlich nicht beruhigen konnte und das erschreckte mich sehr, denn ich wusste, dass es so nicht weitergehen konnte.

Versuch der Entspannung und das Gefühl der Rastlosigkeit

Selbst wenn ich mich für entspannt hielt, spürte ich, dass sich etwas in mir bewegte. Ich versuchte zu entspannen, doch es gelang mir nicht. Nachts lag ich im Bett, versuchte einzuschlafen, doch die Gedanken an all das, was ich am nächsten Tag noch erledigen musste, holten mich immer wieder ein. Die Vorstellung, dass es sich so, wie es gerade lief, nicht richtig anfühlte, machte es nicht einfacher. Ich versuchte erneut zu entspannen, aber vergebens, denn die Energie in meinem Körper pulsierte weiter.

Fazit: Die Suche nach innerer Ruhe

Ich wälzte mich hin und her, ohne die Ruhe in mir zu finden. Das Leben ist zu kurz und viel zu wertvoll für negative Gedanken und ständige Unruhe.

Ein besonderer Mensch und das Wunder der Hoffnung

Ein besonderer Mensch in meinem Leben stand an dem Punkt, der Wahrheit ins Auge zu sehen und zu akzeptieren, dass für ihn die Tage aus gesundheitlichen Gründen gezählt waren. Die Aussicht schien hoffnungslos. Doch sie, meine geliebte Freundin, war unendlich positiv eingestellt und sprach ihrer Familie und ihren Freunden Hoffnung und Zuversicht zu. Sie gab nicht auf. Nach vielen Wochen positiver Gedanken und der Begleitung vieler lieber Menschen, die ihr Hoffnung gaben, ergaben die medizinischen Untersuchungen schließlich positive Ergebnisse. Es war ein Wunder, an das niemand mehr geglaubt hatte.

Die Erkenntnis: Im Moment leben

Mir wurde bewusst, dass auch ich anfangen musste, den Moment für mich selbst zu genießen. Der Gedanke, wie viele Gelegenheiten wir möglicherweise verpassen, weil wir das Hier und Jetzt nicht wahrnehmen, gab mir die Erkenntnis, meine Einstellung zu mir selbst zu verändern. Der gegenwärtige Augenblick ist das Einzige, was uns wirklich gehört. Vielleicht ist das, was uns fehlt, nicht mehr Zeit, sondern die Fähigkeit, bewusst zu leben.

Das Leben ist wie das Meer

Das Leben ist wie das Meer – mal ruhig, mal sehr wellig. Am Strand zu sitzen und mit einer Tasse Kaffee in der Hand einfach nur den Wellen zuzuhören, ließ Frieden in mir aufsteigen. Die Berge, die mir ein Gefühl von Freiheit und die Aussicht ins Unendliche verliehen, gaben mir das Gefühl von Unendlichkeit. Der Blick in den wolkenlosen Himmel, der mir den Eindruck von Reinheit und Endlosigkeit vermittelte, war so wertvoll. Das alles bewusst zu erleben ist wie das Atmen selbst – natürlich und wichtig. Doch wie oft übersehen wir die Schönheiten des Lebens in der Hektik unseres Alltags? Ich entschloss mich, diese Geschenke bewusster wahrzunehmen.

Dankbarkeit für den Moment

Ich genieße den jetzigen Augenblick und empfinde Dankbarkeit. Für diesen Moment, der uns Eindrücke und Emotionen mitteilt. Diese dürfen wir bewusst annehmen. Das Leben ist schön, wenn man mit wenig zufrieden sein kann, wenn man die kleinen Dinge zu schätzen lernt.

Die Schönheit der kleinen Dinge

Die Farbenpracht der Blumen und Bäume im Frühling, der Himmel, der nach einem Sturm und Regen wieder die Sonne scheinen lässt, das Fließen eines Baches – wir können das Leben nicht aufhalten. Alles findet seinen Weg, und alles dreht sich weiter. Die unaufhörliche Bewegung der Natur, die uns daran erinnert, dass jeder Augenblick vergänglich und gleichzeitig wertvoll ist.

Lebe den Moment

Er wird in dieser Form nie wiederkommen, denn er ist einzigartig. Und jeder von uns ist einzigartig. Vielleicht liegt das Geheimnis des Lebens genau in dieser Erkenntnis. Der Zauber des Hier und Jetzt ist ein Geschenk, und wir entscheiden: Werden wir es in vollen Zügen genießen oder es in Gedanken an die Zukunft oder an die Vergangenheit entgleiten lassen? Es liegt an uns. Also – lebe den Moment, mit all seiner Schönheit und Einfachheit.

Bildquelle: Freia Öztürk, 2024, aus privatem Fundus

Weiterführende Links, Stand 11.12.2024: https://www.instagram.com/freiart_meditation?igsh=bTc3Yml6bmdua2kw

 

 

 

 

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