Ich packe meinen Koffer! Und ich packe Frieden ein!

Autor: Sandra Neumann-Sewcz

Kennst du noch das Kinderspiel „Ich packe meinen Koffer“?

Was hast du immer eingepackt? Erinnerst du dich?

 

Ich packe meinen Koffer für die Reise nach Jerusalem

Vor Antritt meiner zweiten Dalmanuta Seminar Reise im Februar nach Israel habe ich ganz bewusst meinen Koffer gepackt.

Ich habe Frieden, Liebe, Heilung und Menschlichkeit eingepackt.

Das waren für mich die wichtigsten Dinge, die die Menschen in Israel gerade dringend brauchen.

Außerdem sollten wir ein Schmuckstück oder einen anderen Gegenstand mit einpacken, den wir in Israel lassen wollten. Ich wählte intuitiv eine alte Kette von mir aus, mit einem schwarzen Kreuz als Anhänger.

Mein Koffer fühlte sich so schwer an, später wurde mir klar warum.

 

Israel, die Menschen, die Stadt Jerusalem und der See Genezareth verändern dein Leben

Bereits bei der Ankunft in Jerusalem wurden wir so herzlich willkommen geheißen, sodass wir uns direkt wohlgefühlt haben. Unsere Dalmanuta-Gruppe war während der ganzen Reise wie eine Familie voller Verbindung und Nächstenliebe. Jeder durfte seine Gedanken und Gefühle frei mitteilen, und wurde mit Respekt und Wertschätzung behandelt. Die Freude der Menschen über unsere Anwesenheit berührte unsere Herzen.

In meinem Koffer hatte ich Frieden, Liebe und Menschlichkeit eingepackt, und diese wurde mir an jedem Ort in Israel auch entgegengebracht.

Die ersten Tage waren wir in Jerusalem. Dort waren wir auch mit Freude in unserem St. Charles Kindergarten.
Im Garten Genezareth haben wir unserem Freund Stefan zu Ehren ein liebevolles und würdevolles Abschiedsritual an seinem für ihn ganz besonderen Stein gemacht. Die Wunder und Zeichen der Liebe waren sichtbar und für uns alle spürbar.

Israel, eine Reise voller Herz-Begegnungen. Doch die prägendste Begegnung für mich sollte noch folgen. Die Begegnung mit mir selbst und dem unbewussten Ballast in meinem Koffer.

Nach Jerusalem ging unsere Reise weiter nach Tabgha zum See Genezareth. Diese Oase, dieser Kraftort, dieser Sehnsuchtsort der deine Seele berührt.

Ich spürte immer mehr die Energie dieser besonderen Orte. Und immer lauter wurde diese Stimme in mir.

Kapernaum zog mich förmlich zu sich. Der Weg dorthin ging diesmal so einfach und schnell.

Dort, an dem Ort wo Jesus lebte und wirkte, sollte ich mir den alten Inhalt in meinem „Lebens“-Koffer näher betrachten.

Als Erstes gingen wir in die Kirche, die über den Überresten vom Haus Jesu gebaut wurde. Dieser magische Ort, direkt neben den Ruinen der Synagoge in der er predigte und direkt am Ufer vom See Genezareth.

Dort, am Ufer hinter dem alten großen Baum, haben wir den Rauch und die Asche des Bildes von unserem verstorbenen Israel-Coach Stefan dem Himmel und dem See in Freiheit und Frieden übergeben.

 

Der Schlüssel zur Befreiung

An der Statue von Simon Petrus legte uns Peter Dieckmann unsere „letzten“ Schlüssel hin.

Welche Bedeutung dieser Schlüssel für mich haben würde, war mir hier noch nicht bewusst. Auch dieser Schlüssel zog mich magisch an, und ich gab dem Impuls direkt nach, und nahm mir bewusst den ersten Schlüssel. Diesen hielt ich jetzt fest in meiner rechten Hand.

Hier begann diese Stimme in meinem Herzen immer lauter zu werden. Zwei Worte wurden immer intensiver und ich wurde unruhig. Mein Herz wurde immer schwerer und ich bekam kaum Luft.

Meine innere Stimme fing jetzt förmlich an zu schreien. Immer wiederholten sich diese zwei Worte. Und ich spürte, wie meine Kette mit dem Kreuz immer schwerer wurde. Ich nahm diese in meine linke Hand, und die Schnur, an dem das schwarze Kreuz hing, schnürte sich förmlich zu.

Dann gingen wir in die Ruine der alten Synagoge. Jedes Gruppenmitglied hatte hier die Gelegenheit zu sprechen. Die Worte in mir fingen gefühlt an zu brennen. Sie mussten raus. Hier und jetzt.

Als letzte stellte ich mich vor die anderen und schrie die zwei Worte aus meinem Herzen heraus:

„ES REICHT! ES REICHT! ES REICHT!“

Die anderen schauten mich mit großen Augen an.

Es sprudelte aus mir heraus.

Es reicht, dass ich Schuldgefühle habe und weiß gar nicht warum.

Es reicht, dass ich von einer Schwere und Dunkelheit erstickt werde, die mir mein Licht nimmt.

Es reicht, dass ich den Glaubenssatz habe, die alleinige Verantwortung für meine Familie zu haben, und ich verzweifelt versuche, dass es ihnen gut geht, und mich selbst dabei völlig vergesse.

Es reicht, dass ich denke, ich darf nicht glücklich sein, wenn jemand anderes traurig ist.

Es reicht, dass diese Kette der Schuld, Trauer und Lasten mir meinen Lebensatem und meine Lebensfreude raubt.

Wie soll ich leben, lieben, lachen und leuchten in Leichtigkeit, mit diesem gefühlten Strang um meinen Hals?

Hier und jetzt lege ich dieses Kreuz und den Sündenbock an der Säule ab, und befreie mich mit meinem letzten Schlüssel, den ich jetzt in der Hand halte.

So viele Schlüssel habe ich schon erhalten. Doch mit jedem Schlüssel konnte ich nur einen weiteren Kerker meines Gefängnisses öffnen. Mit meinem letzten Schlüssel habe ich endlich den Schlüssel raus aus meinem Gefängnis. Ich kann den Himmel endlich sehen und frei atmen.

Es reicht, ich bin immer genug, um geliebt zu werden.

Es reicht, ich gebe immer genug und es fällt mir leicht zu geben.

Es reicht, ich kann immer genug, ich darf meine Potenziale zeigen und stolz darauf sein.

Es reicht, ich darf leuchten und glücklich sein.

Es reicht, ich darf einfach ich sein, mit allem, was ich bin. Ich werde respektvoll, liebevoll und wertschätzend behandelt, einfach weil ich so bin wie ich bin. Ich bin immer genug.

 

Der Koffer der Hoffnung und Menschlichkeit

Meine Brust wurde immer weiter und ich konnte endlich aufatmen. Mein Herz wurde ruhiger und die Stimme in mir wurde leiser und liebevoll. Jetzt sagte die Stimme in mir nur noch ein Wort: „ENDLICH!“

Meine abgelegte Kette nahm ich von der Säule, und warf sie in die Ruinen, die hinter der Synagoge liegen. So konnte niemand mehr die Schuldgefühle und die tiefe Trauer an sich nehmen, von der ich mich endlich befreien konnte.

Jetzt war mir klar, was das schwere Gewicht mein Leben lang in meinem Koffer war.

Was habe ich in Israel in meinen Koffer für die Heimreise gepackt?

Frieden, Liebe, Heilung und Menschlichkeit in Fülle.

Weil sich das alles vermehrt, wenn du es teilst!

 

WAS IST MIT DEINEM KOFFER?

Öffne auch du deinen Koffer, wenn er sich schwer anfühlt, und packe alles an Ballast aus, welcher gar nicht dir gehört, oder welchen du endlich loswerden willst.

Ein fester Entschluss deines Herzens ist bereits dein Schlüssel zur Befreiung.

Es reicht! Hier und jetzt!

Du schaffst das!

 

Und dann füllst du deinen Koffer mit allem, wofür du von Herzen dankbar bist, und vor allem mit deinem Licht. Denn das braucht diese Welt.

Shalom Shalom

 

Bildnachweis: Eigenes Foto von Sandra Neumann-Sewcz

Sandra Neumann-Sewcz

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