Ein Narr der behaupte….
Stell dir ein Meer vor. Ein Meer mit Ebbe und Flut.
Es ist Flut, und du stehst am Strand.
Du siehst das Wasser. Du kannst es hören und riechen.
Wenn du dich bückst, kannst du es mit deinen Händen fühlen.
Doch langsam, ganz langsam, zieht sich das Wasser zurück. Aus Flut wird Ebbe.
Ein Narr, der behaupte, es gäbe das Wasser nicht mehr ..
Du stehst am Strand und spürst den Wind in deinem Gesicht.
Er bläst mal stärker und manchmal schwächer. Oft kannst du ihn pfeifen hören.
Ab und an ist es still um den Wind. Er bläst nicht, und er pfeift nicht.
Ein Narr, der behaupte, es gäbe den Wind nicht mehr …
Du stehst am Strand und schaust hoch zur Sonne. Sie wirft ihr Licht auf das Meer, auf den Strand und auf dich. Doch so, wie sie morgens aufgeht, geht sie abends
wieder unter. Aus Tag wird Nacht.
Ein Narr, der behaupte, es gäbe die Sonne nicht mehr …
Du stehst am Strand und schaust hinauf zum Sternenhimmel.
Unzählige Sterne nachts am klaren Himmel. Sie zeigen dir Weite, sie zeigen dir Unendlichkeit. Doch manchmal bläst der Wind Wolken herbei.
Manchmal wird es dunkel am Himmel.
Ein Narr, der behaupte, es gäbe die Sterne nicht mehr …
Du stehst am Strand und siehst das Leben in einer Möwe.
Du hörst sie rufen, siehst, wie sie startet und landet, sich manchmal treiben lässt im Wind. Doch eines Tages fliegt die Möwe nicht mehr.
Sie ruft nicht mehr, bewegt sich nicht mehr, ihr Herz schlägt nicht mehr.
Ein Narr, der behaupte, es gäbe das Leben nicht mehr…
Du stehst am Strand. Dir wird bewusst, dass du dich als “Ich” empfindest.
“Ich bin ich.” Eines Tages verlässt du den Strand. Eines Tages gehst du weiter.
Ein Narr, der behaupte, es gäbe das “Ich” nicht mehr…
Dieser Text ist eine Auszugsweise aus dem Buch Komm her, nimm Platz und bleibe: Eine Einladung an dein wahres Selbst, veröffentlicht im Dalmanuta-Verlag, von Peter Michael Dieckmann.
Bildnachweis für diesen Beitrag: Schöner blick auf die schaumigen wellen am strand unter dem sonnenuntergang in domburg, niederlande © wirestock (Freepik CC-0)
