Ich habe es vergessen

Autor: Antje Heinrich

Ines, die Koordinatorin unseres Verlags, bat mich, zum Erscheinen meines Buches einen Blogbeitrag zu schreiben. Irgendetwas über mein Buch.
Ich sagte: „Klar, mach’ ich, kein Ding.“

Doch. Das ist mein Buch. Ein Ding.

Denn faktisch wirst du, wenn du mein Buch in deinen Händen hältst, nur ein Ding halten.
Und dieses „Ding“ ist lediglich Mittel zum Zweck,
um das, was unsichtbar ist, sichtbar werden zu lassen,
um das, woran sich erinnert werden und nicht wieder vergessen werden soll,
mit anderen teilen zu können.

Ich habe schon so viel vergessen.
Zuerst begann es ganz langsam. Denn wurde es immer rasanter.
Begonnen hat es mit meiner Geburt.

Am Anfang meines Hierseins habe ich nie nach dem Sinn des Lebens gefragt – ich wusste ihn.
Ich habe nie meine Gefühle versteckt, sondern sie laut in die Welt geschrien, gelacht, bewegt.
Und ich habe nie gezweifelt, sondern war im Vertrauen.

Lange wehrte das nicht und ich begann zu fragen:
„Warum ist das so?“
„Wie funktioniert das?“
„Wozu dient das?“
„Welchen Sinn hat das,
macht das,
hat das Leben,
habe ich?“

Durch diese Fragen lernte ich sehr viel – oder besser: Mein Verstand lernte sehr viel.
Denn er war es, der die Fragen stellte und die Antworten gab.

Kannte er eine Antwort nicht, so nahm er die eines anderen menschlichen Verstandes an, machte sie zu seinem Wissen und erklärte mir die Welt.

Doch, je mehr Antworten mein Verstand fand, umso mehr suchte ich – ohne zu wissen wonach.
Also stellte mein Verstand immer mehr Fragen, gab sich selber die Antworten, machte fremdes Wissen zu seinem und meine Suche wurde immer verzweifelter.
Denn all die Fragen und all die Antworten ließen mich immer mehr von dem Wissen, welches seit Anbeginn im Herzen wohnt, vergessen.

Meditation brachte die Veränderung.
Hier fing mein Verstand an zu schweigen und ließ mein Herz sprechen.

Antworten kamen, ohne dass mir eine Frage bewusst war.

Die Erinnerungen begannen, sich ihren Weg zurück zu mir zu erobern und meinen Verstand mit meinem Herzen wieder zu vereinigen.

Dieses „Ding“, was du in den Händen halten wirst, wenn du mein Buch hältst, ist Mittel zum Zweck und ein Produkt des Zusammenwirkens meines Herzens und meines Verstandes.

Vielleicht hilft es ein wenig, das Vergessen zu entschleunigen und die Erinnerungen zurückkommen zu lassen.
Die Erinnerungen an die Antworten, auf die es früher, als wir kleine Kinder waren, keine Fragen gab – weil wir wussten.

„Du, Wal, kannst du mir sagen …?“, bat die Ameise und der Wal antwortete.

Bildnachweis: Bild erstellt mit Photoshop KI

Antje Heinrich

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