Würde – Was ist das?

Autor: Stefanie Schremmer

Würde – Was ist das?

Ich hoffe, ich würde gut.
Das hat wohl eine etwas andere Bedeutung …
ICH BIN WÜRDE – Gut

Wir alle wollen einmal in Würde sterben und ich habe mich gefragt, warum nicht jetzt und heute schon ein würdevolles Leben leben?

Würde ist etwas Unantastbares in uns – sagen die einen
Würde ist etwas, was uns genommen werden kann – sagen die anderen
Würde ist unser Geburtsrecht sagt meine Tochter
Würde ist ein nationales Recht sagt mein Sohn
Würde ist ein Haus mit Wasser, Toilette und Strom – sagen die Europäer
Würde ist eine Nacht ohne Plünderung und Vergewaltigung sagen die Afrikaner
Würde ist etwas Erhabenes – sagen die Reichen
Würde ist einmal am Tag etwas Warmes zu essen – sagen die Armen
Würde heißt – ich sehe dich – ob du ein Kind bist, ein Jugendlicher oder alternder Mensch
Würde heißt gleich-würdig zu sein
Würde
heißt das Leben und alles was in ihm lebt zu achten und zu würdigen.

Soviel Ungerechtigkeit und Machtmissbrauch auf der Welt …

Von vielem blieb ich verschont –herzlichen Glückwunsch – und, macht mich das zur Heldin? Vielleicht nicht zur Heldin, aber vielleicht zum Sprachrohr mit Verantwortung für all diejenigen, deren Stimme in der Welt nicht zählt.
Zählt meine Stimme überhaupt?
Vielleicht trägt sie die Botschaft weiter, wie Samen auf ein Feld um die Welt – dann ist doch jede Stimme wichtig und zählt.

Würde beginnt nicht erst in den großen Weltrettungsaktionen, Würde beginnt, schon fast banal, eher ganz unaufgeregt und still.

Würde heißt sich Zeit zu nehmen, um dich zu sehen, in all deinen Farben, Nuancen und Tönen – hinter die Leinwand zu schauen und dich wirklich zu sehen und dass du so viel mehr bist.
WÜRDE heißt sich Zeit zu nehmen, um mich zu sehen, in all meinen Farben, Nuancen und Tönen – hinter die Leinwand zu schauen und mich wirklich zu sehen und dass das so viel mehr ist.

Wie kann Würde entstehen, wenn ich mich selbst nicht als gleich-würdig sehe und dafür einstehe?

 

Würde fängt bei mir selber an!

Es schmerzt mich, zu sehen, wenn Menschen würdelos behandelt werden.
Ich habe es erlebt im Kindergarten……
Ich habe es erlebt im Krankenhaus …meine Ma durfte in Würde sterben
Ich habe es erlebt im Altenheim …
In den Nachrichten bekommen wir die Bilder von Menschen, die auf der Flucht ertrinken und wenn sie es dann geschafft haben, leben sie unter widrigsten Bedingungen in Zelten, in Kälte und Dreck …

Es schmerzt mich, mir meine eigenen Wunden der Entwürdigung anzusehen.
Ich trage diese Wunden immer noch in mir.
Die Schläge als Kind – mit dem Kochlöffel
Die Schläge der Worte von Mitschülern
Worte wie Schläge von Menschen, die einem doch nahe sind.

Manchmal habe ich mich selbst meiner Würde beraubt …

Es schmerzt mich zuzugeben, dass ich mich oftmals selbst in Situationen gebracht habe, in denen eine innere Stimme in mir schrie: Nein, stopp – aus Angst ich sie beiseite schob. Bis sie sich immer öfter meldete, mit der Frage: „Wie viele Autsch brauchst du noch, Stefanie?“

Wir alle tragen die ein oder andere Wunde der Entwürdigung in uns, ist es so?

Gab es nicht auch in deinem Leben Situationen, in denen du dich „nicht würdig“ gefühlt hast – Situationen, in denen du vielleicht gescheitert bist – du dich geschämt hast? Situationen, in denen du nicht auf dein inneres Würde-Ich gehört hast?

Vieles steckt in unserem Körper und wir tragen immer noch diese Gefühle in uns. Wie unsichtbare Stricke fesseln sie uns und hindern uns daran, unser volles Potenzial zu leben.
„Du musst eine andere Haltung einnehmen!“ Diesen Ratschlag gab mir einmal ein Bekannter in Bezug auf meine Rückenprobleme. Dieser Satz hat gesessen. Ich wusste, dass er mehr war als nur ein Satz. Es war eine Botschaft.
Meine Haltung gegenüber mir selbst und meinem Leben gegenüber zu überprüfen und wenn nötig zu ändern.

 

Eine Übung, die mir auf diesem Weg geholfen hat:

Stelle dich hin. Dann gehe durch den Raum mit gesenkten Kopf und Schultern. Also, das Gefühl, was für dich das Gegenteil von Würde ausdrückt. Spüre mal da hinein, wie sich das anfühlt.
Dann bleibe stehen und spüre, ob es in dir Impulse gibt, dich aus dieser Haltung zu befreien. In den Armen, Schultern, Nacken, Händen … Mache Bewegungen, die, die dich vom Gegenteil der Würde frei machen.
Dann mache dir kraftvolle Musik an (Trommelmusik eignet sich gut) und schüttle alles raus, streife diese Gefühle ab, lass sie raus aus deinem Körper und aus deinem System. Sie dürfen gehen, sodass du dich davon frei machen kannst.

Geh nun wieder durch den Raum und stell dir vor, dass an deinem Hinterkopf ein unsichtbarer Faden befestigt ist. Dieser Faden reicht bis zum Himmel. Gerade Haltung – probiere diese Haltung, geh durch den Raum und betrachte deine Welt in dieser Haltung. Nimm eine würdevolle Haltung ein. Halte inne und spüre den Unterschied. Spüre deine Präsenz! Verankere diese Haltung und dieses Gefühl in dir.

Würde ist HEILIG – Ein heiliger Raum in dir

Würde heilt!

WÜRDE hast du nicht – WÜRDE bist du!

Trete ein in deinen heiligen Raum der Würde!
Es ist wie ein Licht in dir – Es ist wie eine Kraftquelle in dir
Es ist das Göttliche in dir!

Stefanie Schremmer

Stefanie Schremmer

Telefon: 0163-8808364
Kontakt aufnehmen
www.dalmanuta-prinzip.com

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