Verzicht? Oder der Blick für unsere wirklichen Bedürfnisse

Autor: Irene Gügel

Ein Thema, das mich immer wieder in unterschiedlichen Lebensebenen beschäftigt.

Es geht um die Entwicklung eines Bewusstseins darüber, welche Güter, Möglichkeiten, Unterstützung und Impulse der oder die Einzelne braucht. Das Ziel ist, ein glückliches und weitestgehend sorgenfreies Leben und Miteinander zu führen. Und sich in diesem Bewusstsein ernst zu nehmen und danach in Konsequenz zu handeln.

Das Spektrum ist vermutlich so vielfältig wie die Menschheit in ihrer Gesamtheit. Es umfasst sowohl aktuelle als auch zukünftige Generationen. Die Frage, die wir uns stellen können, betrifft die auf wenige Formen von Lebenswirklichkeiten reduzierten Verhaltensspektren. Und ob diese Reduktion die tatsächliche Vielfalt an Potenzialen und Kompetenzen angemessen reflektiert. Andernfalls könnte es beobachtbar sein, dass diese Entfaltung nur noch als auffällige Ausnahmeentwicklung stattfindet.

 

Die Evolution des Bewusstseins

Tiefgreifende Veränderungen in dieser Hinsicht sind notwendig. Sie erfordern die Einbindung in Menschengruppen. Dies geschieht, um zu lernen und die Entwicklung eines solchen Bewusstseins zu üben. Das Ziel ist, wie dieses Bewusstsein gefördert und erlebt werden kann. Ein gutes Beispiel hierfür ist die „Embodied Life School“ (https://theembodiedlife.org/embodied-life-school.html), die sich der Evolution des Bewusstseins widmet. Verstanden als die Bewegung weg von der Angst und hin zur Liebe, als unser grundlegendes „Funktions“-Prinzip. Verkörpertes Sich-Gewahrsein („embodied awareness“) bietet einen „direkten Zugang“ zu der in uns und um uns herum lebenden Weisheit und ist die Grundlage für ein ehrenhaftes Leben in der Welt.

Wir sollten uns erlauben, völlig wertfrei Zukunftsvisionen zu entwickeln. Diese Visionen sollen Raum für individuelle Entfaltung schaffen und von Anfang an überall verfügbar sein, beginnend bei der Geburt. Es geht um die Geborgenheit und liebevolle Zuwendung in der Kindheit, begleitet von achtsamer Wahrnehmung des individuellen Werdens und Sich-Entwickelns. Lassen wir uns darauf ein, eine gestaltende Gesellschaft als einen sich in Veränderung befindlichen Gesellschaftsprozess zu betrachten.

Viele dieser fundamentalen menschlichen Bedürfnisse werden in der Charta der Kinder- und Menschenrechte als anzustrebende Rechte dargestellt. Welche Hindernisse stehen unserem Engagement im Weg? Wir sollten uns dafür einsetzen, dass die Dauer zur Realisierung dieser Möglichkeiten und Rechte minimiert wird.

 

Von Augenbinden zu klarer Sicht

Ist es naiv zu glauben, dass ein visionärer gesellschaftlicher Entwicklungsweg möglich ist? Nein – es wird uns bewusstwerden, dass wir alle betroffen sind, schon jetzt und spürbar. Sind wir nicht bereits inmitten von äußeren und inneren Zwängen? Durch die katastrophalen Zeichen des menschlichen Umganges mit unserer Erde, seinen menschlichen, tierischen und pflanzlichen Bewohnern in den Ökosystemen, die sich dramatisch verändern und teilweise bereits geschädigt oder zerstört sind.

Ja, wir finden noch intakte Natur. Ja, es gibt gute Projekte, die als Vorbild dienen können und Zuversicht vermitteln können. Sind das aber nicht im eigentlichen Sinne Augenbinden, die uns beruhigen lassen und die die eigentliche Dramaturgie unserer Entfernung von einem bewussten Verhalten verschärfen? Nur ein Leben im inneren und äußeren Frieden wird es uns ermöglichen, unseren Blick in Liebe zu erweitern und die zu handelnden Schritte mit Klarheit vor uns zu sehen, um danach zu handeln und mitzugestalten.

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Pferd Fuchs Tier Liebe © RebeccasPictures (pixabay CC-0)

Irene Gügel

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