Teamgeist

Autor: Nicole Feldmann und Matthias Rhein
Teamgeist

Am 8. August 2021 – vor drei Wochen – gingen die Olympischen Spiele zu Ende. Die deutschen Athleten hatten auf Ihren Shirts „Team D“ stehen.
Dies sollte als äußeres Zeichen symbolisieren, dass die deutschen Athleten als Team auftraten. Obwohl jeder seine Sportart für sich alleine bestreitet, bin ich mir sicher, dass in der Gruppe aller Athleten und deren Betreuerstab durchaus ein gemeinsamer Teamgeist entstehen kann, wenn die Bedingungen dafür geschaffen sind.
Gerade im Mannschaftssport ist der Teamgeist oder Teamspirit ein viel beschworener Begriff.
Vielleicht häufig auch malträtierter Begriff, weil ich glaube, dass ein guter Teamgeist nicht erzwungen werden kann.

Was ist Teamgeist oder Teamspirit eigentlich?

Beim Teamgeist handelt es sich um ein eigenständiges Bewusstsein, welches einen eigenen Charakter besitzt. Dieser Charakter macht den Teamgeist aus.
Ich behaupte, jeder Mensch kennt diesen Teamgeist, weil er immer dann entsteht, wenn die Mitglieder einer Gruppe ein „Wir-Gefühl“ besitzen.
Dieser Geist ist in jeder Gruppierung vorhanden, in der Individuen eine Verbindung zueinander haben.
Zur Verdeutlichung möchte ich ein Beispiel mit meinen Arbeitskollegen nennen. Alle zwei Jahre fahren wir zusammen nach Frankfurt, um den Messeauftritt unserer Firma vorzubereiten. Wir sind zwar nur für einen kleinen Teil des großen Messestands verantwortlich, trotzdem sind wir häufig schon 3 Tage vor dem Messestart dort. Schon Wochen vorher merken wir, wie wir in den Messe-Modus kommen. Es ist eine besondere Stimmung, eine Vorfreude und ein besonderes Gefühl.
Es ist gekennzeichnet durch viel Spaß und ein Verantwortungsgefühl für unser gemeinsames Projekt. Wenn wir dann wirklich in Frankfurt sind, steigert es sich in ein starkes Wir-Gefühl, ein Problem einer einzelnen Person ist das Problem aller.

Einer für alle, alle für einen

Dieses positive Gefühl haben wir alle und uns allen ist dies bewusst. Auch bei sehr kleinen Projekten außerhalb der Messen – zum Beispiel beim Vorbereiten einer Schulung – sind wir ganz schnell in diesem ‘Messe-Spirit’.
Ein bisschen großkotzig heißt unsere WhatsApp Gruppe auch. „The Best Team Ever“.
Ein zweites Beispiel sind meine Geschwister. Ich bin mit meinen drei Schwestern aufgewachsen. Es gibt keinen großen Altersunterschied zwischen uns. Und wir waren ebenfalls ein eingeschworenes Team. Obwohl wir uns häufig gestritten haben, haben wir uns trotzdem gegenseitig geholfen, wenn einer Gefahr drohte.
Vor ein paar Jahren schwebte unsere jüngste Schwester in Lebensgefahr. Meine zwei anderen Schwestern und ich haben uns verständigt, wie wir der Jüngsten helfen könnten. Und dann war das Gefühl wieder da: Wir lassen niemanden in Stich, wir helfen uns, wo wir können. Wir holen die Kleine aus dem dunkelsten Ort wieder heraus.

Ist Teamgeist immer gut?

Es gibt auch einen Geist, der sich nicht so gut anfühlt. Es wird nur sehr wenig drüber gesprochen oder aber auch wenig darüber nachgedacht. Diese Art von Teamgeist hat nur eine geringe Lebenserwartung, weil die Gruppe sich dann schnell auflöst. Wo ein Geist in einer Gruppe entsteht, mit dem sich die Menschen nicht wohlfühlen, verlassen sie die Gruppe recht schnell wieder.
„Negativer“ Teamgeist hat Charakterzüge wie Misstrauen, Neid, Eifersucht, Wut, Hass und so weiter.
In einem solchen Umfeld fühlen wir uns nicht wohl und möchten am liebsten raus. Am deutlichsten bemerken wir „negativen“ Teamgeist, wenn wir in einer Gruppe sind, in der zunächst eine angenehme Atmosphäre herrscht. In diese Gruppe kommen dann ein oder mehrere Personen hinzu. Und kurz darauf kippt die Stimmung in der Gruppe. Irgendwas ist anders. Nach und nach verändert sich der Zusammenhalt der Gruppe.

Wie entwickelt sich der Teamgeist?

Der Teamgeist wird durch die einzelnen Individuen der Gruppe gebildet. Je mehr eine positive Einstellung zur Gruppe haben, desto größer ist der Zusammenhalt in der Gruppe.
Albert Einstein ist mal gefragt worden, ob er denn auch eine Formel für das Glück habe. Nachdem er die Relativitätsformel aufgestellt habe, könnte er ja vielleicht auch eine Formel für das Glück finden:
Er sagte, eine Formel habe er nicht, aber er könne eine Voraussetzung für Glück benennen: Die Menschen, die das Universum für einen freundlichen Ort halten, haben eher eine Chance, glücklich zu werden.
Denn wer das Universum für einen freundlichen Ort hält, der ist froh, Teil des Universums zu sein. Wer das Universum für einen freundlichen Ort hält, wird eher dem Leben und den Rhythmen des Lebens vertrauen. Der kann sich den Veränderungen anpassen. Vielleicht versucht er sogar, die Geheimnisse des Universums zu ergründen.
Wenn du nicht glaubst, dass das Universum ein freundlicher Ort ist, dann glaubst du, dich schützen zu müssen. Du glaubst, dass überall Gefahr droht, du baust Mauern um dich herum und versuchst so wenig wie möglich diese zu verlassen.
Wenn mehr Menschen zu einer Gruppe gehören, die das Universum für einen freundlichen Ort halten, stehen die Chancen gut, dass der Teamgeist einen Charakter entwickelt, in dem sich die Menschen wohlfühlen.

Teamgeist in der Natur

Es gibt Lebensformen, die für ihre besondere Art des Teamgeistes bekannt sind. Das sind sich selbstorganisierende Völker, wie zum Beispiel Bienen und Ameisen. Die Form der Selbstorganisation wird Schwarmintelligenz genannt. Jede einzelne Ameise besitzt ein Bewusstsein. Aber keine Ameise ist in der Lage, die komplexen Zusammenhänge des gesamten Ameisenvolkes zu verstehen, geschweige denn zu lenken. Die Schwarmintelligenz „steuert“ welche Funktion die einzelne Ameise erfüllen muss, damit das Ameisenvolk überlebt. Dabei gibt es keine übergeordnete Ameise, die alle anderen Ameisen befehligt. Alle Ameisen zusammen erfüllen den Job. Das Bewusstsein aller Ameisen bildet diese Intelligenz. Ähnlich funktioniert dies bei den Bienen.
Es gibt durchaus ernste Studien, die sich mit der Theorie beschäftigen, dass der Geist des Menschen ebenfalls eine Schwarmintelligenz von in allen unseren Nervenzellen ist. Jede einzelne Nervenzelle und vielleicht noch viele weitere Zellen unseres Körpers, zum Beispiel die Stammzellen, besitzen ein Bewusstsein. Ebenso wie in dem Ameisenvolk ist keine einzelne Nervenzelle in der Lage, die komplexen Vorgänge des Körpers zu leiten oder zu lenken. Alle Zellen zusammen bilden der Theorie nach unseren Geist. Wenn wir dann noch unsere Seele dazunehmen haben wir eine Verbindung aus Körper, Geist und Seele.
Alle sind miteinander verbunden. Alle beeinflussen sich gegenseitig.

Dein Geist ist ein Team-Geist, der deinen Charakter und deine Individualität ausmacht. Weil es keinen anderen Menschen mit deiner Zusammenstellung an Zellen und Seele gibt.
Kommen viele Team-Geister in einer Gruppe zusammen und entwickeln ein „Wir-Gefühl“, dann sind alle Mitglieder wiederum über diesen Geist verbunden.
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir beim Beten, beim Meditieren, bei der Erinnerung an die Menschen, die vor uns gegangen sind, eine Verbindung aufbauen. Ein Team bilden.

Wenn dein Geist ein Team-Geist ist, wer ist dann dein Coach?

Wer bestimmt deine Aufstellung und die Art wie du agieren möchtest?
Bist du ein Spielertrainer oder lässt du dich von Außen leiten?
Mach dir bewusst, dass du dich selbst coachen kannst, dass du der Spielertrainer in deinem Leben bist. Mach‘ dir bewusst, dass du und dein eigener Team-Geist immer „The Best Team Ever“ seid.

 

Matthias Rhein

 

Bildnachweis: App Unsplash, Foto: Shane Rounce CC-0

Nicole Feldmann und Matthias Rhein

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