Im Wandel der Zeit – In der Veränderung

Autor: Susanne Schaarschmidt-Bihn
Im Wandel der Zeit – In der Veränderung

Am Tag, als sich die Welt veränderte, fühltest Du Dich unsicher, vielleicht etwas verloren. Du hast diese Veränderung in der Ferne wahrgenommen, weniger Dich und Dein Leben betreffend. Und plötzlich spürst Du Deine vorhergegangene Ignoranz. Jetzt ist er Dir auf einmal bewusst, dieser Wandel der Zeit. In diesem Moment wird sie Dir spürbar offenbart, diese Veränderung, die zum Greifen nahe in der Luft liegt. Der Prozess hat schon lange vorher begonnen, lange bevor Du auch nur die geringste Ahnung hattest. Du hattest keine Ahnung, dass dieser Wandel einmal Dein Leben betreffen könnte und jetzt ist er da. Es liegt an Dir, die Energie des Wachsens zu nutzen oder der Energie der Zerstörung mehr Kraft zu verleihen. Der Wandel der Zeit trägt beide Polaritäten in sich. Er ist unaufhaltsam und voller Energie.

Du bist ein nicht abgeschlossener Prozess

Eines ist gewiss: wir unterliegen ständig der Verwandlung. „Ich bin ein nicht abgeschlossener Prozess und es ist riskant und gefährlich mit mir zu leben.“ Ein Satz, den alle kennen, die ein Seminar bei Peter Michael Dieckmann besucht haben. Betrifft dieser Wandel uns alleine, sind wir vielleicht eher bereit, diese Veränderung in unserem Leben anzunehmen oder diesen Prozess sogar selbst in Gang zu setzen. Einzig und alleine unsere Mitmenschen versuchen, das ein oder andere Mal diesen Entwicklungsgang zu stoppen oder zu entschleunigen. Weil sie uns als „nicht abgeschlossenen Prozess“ erleben dürfen und nun in unseren Wandel mit einbezogen werden. Vielleicht werden sie sogar unaufhaltsam mit hineingezogen: überall dort, wo es in unserem Leben eine Schnittstelle gibt. Unsere Mitmenschen werden dadurch aufgefordert, auch etwas zu verändern und sich aus ihrer Komfortzone herauszubewegen. Das kann zuweilen schon sehr unbequem sein. So ist es mit dem Wandel. Er ist ein permanenter Prozess, dem man sich nicht einfach entziehen kann.

Kollektiver Wandel

Unterliegt ein ganzes Kollektiv einem Wandel, so wird dies unterschiedlich wahrgenommen. Die einen sehen einfach nur noch die Gefahr, die verbunden ist mit dem Gefühl der Angst; die anderen erkennen darin Vorteile wie zum Beispiel die Erneuerung; wiederum andere nutzen diese besondere Zeit, um ihre eigenen Bedürfnisse auszuschöpfen. Keiner aus diesem Kollektiv kann sich nur auf den eigentlichen Prozess des Wandels, der gerade stattfindet und vielleicht das eigene Leben auf den Kopf stellt, konzentrieren. Es prasseln zusätzliche Meinungen, Verbote und Gebote in das eigene Leben. Alles gilt es zu sortieren und zu verstehen.

Besinnung

Ich stelle immer wieder für mich fest, dass ich mich gerne im Prozess des Wandels zurückziehe. Mich zentriere, um zu erkennen, wohin ich eigentlich möchte; damit ich meinem Ziel folgend den Weg weiter gehen kann. Sich selbst treu zu bleiben birgt eine unglaublich große Kraft in sich. In den Zeiten des Wandels frage ich mich zunächst, welche Konsequenzen dieser Prozess, dieser Wandel für mich hat. Wie er sich für mich anfühlt. Wie er sich auswirken könnte: auf mein Leben, auf das Leben meiner Mitmenschen? Voraussetzung ist an dieser Stelle natürlich, den Prozess als solchen für sich schon erkannt zu haben. Vielleicht fragst Du Dich auch in solchen Zeiten, was Du tun kannst, um diesen Prozess für Dich zu nutzen. Welche Potenziale stecken darin? Welche Potenziale stecken in Dir? Welche Potenziale, um die Ziele Deines Lebens unaufhaltsam zu leben und die Energie des Wachsens zu nutzen?

In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

„In jedem Neuanfang wohnt ein Zauber inne …“, so schrieb es einst Hermann Hesse in seinem Gedicht „Stufen“. Diese Worte las ich vor gut 20 Jahren auf einem Informationsblättchen der Entbindungsstation der Uniklinik Bonn. Ich las sie und sie berührten mich sofort im Herzen. Ich hatte wenige Tage zuvor in dieser Klinik unsere Tochter entbunden. Alles in unserem Leben schien seit dieser Geburt anders als geplant. Unser Baby hatte gerade seine erste achtstündige OP hinter sich. Es war eine unbeschreibliche Zeit für uns als frisch gebackene Eltern, mit einer Gefühlspalette einmal gefüllt von oben nach unten und wieder zurück. Das Leben hatte sich für uns als Familie einschneidend geändert. Nichts schien mehr wie zuvor. Die Geburt unserer Tochter hatte uns ein Tor in eine Welt geöffnet, von der wir vorher nur aus der Entfernung wussten, dass es sie gibt. Wir hatten sie nur aus der Ferne wahrgenommen, weniger unser Leben betreffend. Das Leben hatte sich in diesen Tagen komplett gewandelt, mit weitreichenden Folgen für unsere Zukunft.

Perspektivwechsel

Ich saß unendlich traurig auf meinem Bett und war sehr besorgt um unsere Tochter, als mir der Satz ins Auge sprang. In mir drin löste er ein unglaublich warmes Gefühl aus. Er schenkte mir in diesem Moment unbeschreiblich viel Zuversicht und Trost. In mir fand ein Perspektivwechsel statt. Meine Angst konnte weichen. Ich empfand Demut. Dieser eine Satz in diesem Augenblick löste diesen Wandel aus. Ich war von nun an davon überzeugt: bei all dem, was wir gerade hier erleben, es wird einen Zauber geben. Denn den Neuanfang, den haben wir schon. Wir müssen unsere Augen öffnen, um zu sehen und wir müssen unsere Herzen öffnen um zu fühlen. Wir werden verstehen. Den Zauber werden wir finden. Ich werde mich auf die Suche nach dem Zauber im Neuanfang machen und ich werde ihn finden!
Mein Zauber war dieses wundervolle Baby mit der Ausstrahlung eines Buddhas. Für mich galt es nun, den Zauber für meine kleine Tochter zu finden und ihn zu erhalten. Denn Neugeborene strahlen dieses „Lebenswissen“ einfach aus. Schau ihnen in die Augen und Du erkennst, was Du schon lange vergessen hast.

Das Geheimnis des Lebens

Es gilt für jeden von uns, jederzeit diesen Zauber zu finden, das Geheimnis des Lebens zu entdecken. Die Geburt unseres Kindes hatte uns gezeigt, dass das Wertvolle am Leben das Leben selbst ist. So hat es mein Vater formuliert und ich könnte es besser nicht ausdrücken. Diese Energie des Wachsens möchte genutzt werden. Nutze auch Du sie, für Dich und Dein Leben! In jedem Neuanfang steckt ein Zauber inne. So ist es auch mit dem Wandel. Denn Wandel bedeutet immer, dass etwas Neues beginnt, etwas Altes bleibt hinter Dir.

Das JA zum Leben

In jedem von uns, auch in Dir, steckt das JA zum Leben, das JA zum Wachsen. Das JA, das Dir bis zum heutigen Tag Dein Leben schenkt. Das Dich immer und immer wieder in Deinen Lebensstufen weiterträgt. Dich auf jeder Stufe Deine Lebensfreude spüren lässt in guten wie in schlechten Tagen. Gute und schlechte Zeiten gehören zum Leben dazu. Eines bedingt das andere, um es zu spüren, um es wahrzunehmen und um es zu begreifen. Du kannst das Licht nicht erkennen, wenn Du die Dunkelheit nicht kennst. Ohne die Ebbe gäbe es die Flut nicht. Du kannst die Freude nicht spüren, wenn Du die Traurigkeit nicht wahrnimmst. Es bedingt sich alles gegenseitig. In jedem Wandel hat der Mensch die Möglichkeit, auf eigene Erfahrungen zurückzugreifen. Er kann diese Energie der Erfahrung nutzen, um weiter zu wachsen, um den Herausforderungen im Leben mit einem JA zum Leben zu begegnen, mit der eigenen Lebensfreude dabei zu sein.

Lebensfreude

Meine Lebensfreude ist mein Potenzial. Es ist das Potenzial, das mich seit meiner Kindheit durch mein Leben begleitet. Es ist mein Potenzial, das mich begleitet, auch durch schwere Zeiten und in Zeiten des Wandels. Nutze Deine Lebensfreude und pflege sie. Behandle sie wie einen guten Freund! Sie wohnt in Dir und ist bereit, mit Dir durch Dein Leben zu gehen. Nähre sie, indem Du täglich etwas dafür tust, was Dich mit Deiner Lebensfreude verbindet! Diese einmalige Energie, diese Kraft in Dir, lasse sie über Deine körperlichen Grenzen hinauswachsen! So kannst Du diese Freude mit anderen teilen – auch im Wandel der Zeit. Deine Lebensenergie ist Dein innerer Antreiber, Deinem Ziel folgend Deinen Weg weiter zu gehen und auch andere von Deiner Idee zu begeistern.

 

Quellen:
Dieckmann, Peter Michael: www.dalmanuta-prinzip.de (Stand: 29.11.2020).
Hesse, Hermann: Stufen. Ausgewählte Gedichte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972(= Bibliothek Suhrkamp, Band 342).

Bildquelle:
Das Bild von der Brücke in Schillig (Niedersachsen) erstellte Susanne Schaarschmidt-Bihn

Susanne Schaarschmidt-Bihn

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