Fokus

Autor: Ines Reich
Fokus

„Wie ist das alles nur in der nächsten Woche zu schaffen? Der Arbeit
nachgehen, jeden Tag eine Reiki-Sitzung, zwei Medi-Treffen vorbereiten und
ich weiß noch nicht einmal ein Thema!“, beschwerte ich mich.
„Wie wäre es mit dem Thema: Fokus?“
Mein Mann, aus der Beobachtungsposition heraus, hat es mal wieder auf
den Punkt gebracht. Erwischt!

Thema fokussieren

Also setzte ich mich mit dem neuen Medi-Thema an den Schreibtisch. Und
wenn man sich erstmal auf ein Thema fokussiert, entsteht ja bekanntlich
ganz viel!
Folgende Worte kamen mir in den Sinn: Gegenwart, Aufmerksamkeit,
Engagement, Wahrnehmung, … um nur einige zu nennen. Ich war sehr
angetan von dem Wort „Fokus“, denn schließlich tun wir genau das bei
unserer Arbeit als Meditationscoaches: Wir lassen mit unserem Thema einen
Fokus entstehen, auf den wir uns, zusammen mit unseren Teilnehmern,
einlassen und konzentrieren. Um uns nicht abzulenken, setzen wir uns
bequem und aufrecht hin, beobachten unseren Atem und geben so unseren
Emotionen Raum.

Energien bündeln

Die Bedeutung des Begriffs ‘Fokus’ stammt ursprünglich aus der Physik, es
bezeichnet den „Brennpunkt“ an dem sich die Lichtstrahlen bündeln – so wie
bei der traditionellen Weitergabe von Reiki: Die allumfassende Energie wird
durch mich als Kanal und durch meine Hände, schließlich auf einen bestimmten                                                                                                                                  Körperteil gelenkt und gebündelt.
Mit dem richtigen Fokus stimmst du dich voll und ganz auf eine Person ein,
die dir gerade wichtig ist oder mit der du gerade zusammen sitzt. Du
schenkst dieser Person deine ungeteilte Aufmerksamkeit, so vertiefst du
Freundschaften und Beziehungen.
Auch deine Arbeit bekommt mehr Tiefe, wenn du ganz bei der Sache bist,
anstatt gedanklich schon auf dem Weg nach Hause. Du tappst nicht so leicht
in die Stress-Falle, wenn du deinen Fokus ganz ins Hier und Jetzt legst.
Konzentrieren kannst du dich theoretisch auf mehrere Dinge gleichzeitig, in
der Praxis funktioniert es nicht so gut. Deinen Fokus gibt es nur in Singular!

Wer oder was ist dir wirklich wichtig?

Nur mal kurz die Messages checken, einmal telefonieren und die Mail
beantworten … Und wieder nichts geschafft? Frage dich, was ist dir wirklich
wichtig? Und dann schaffe dir einen Zeitrahmen, in dem es keine Ablenkung
gibt!
Gehe in die Natur! Lege deinen Fokus auf eine Pflanze: Sieh dir den Ort an,
an dem sie wächst, gibt es noch mehr Pflanzen dieser Sorte an diesem Ort?
Wächst die Pflanze im Schatten oder in der Sonne? Wenn ein großer Baum
dein Interesse geweckt hat – umarme ihn, oder zumindest berühre ihn mit
beiden Händen. Spürst du die Kraft?
Oder beobachte ein Tier: Wenn es ein Vogel ist, höre auf die Stimme.
Antwortet ihm ein anderer Vogel oder zwitschert er nur so vor sich hin? Auf
welchem Baum sitzt er?

Das könntest du jetzt immer weiter fortsetzen …

Frage dich einfach beim nächsten Mal, wenn du gestresst bist und das
Gefühl hast, nichts zu schaffen: Was ist zurzeit mein Fokus? Ist das, wo
meine Gedanken gerade hin abschweifen wirklich wichtig oder muss ich mir
jetzt, in diesem (einzigartigen) Moment einen neuen Fokus schaffen, der mir
so wichtig ist, meine Zeit damit zu verbringen? Vielleicht kann das Andere,
das gerade deine Aufmerksamkeit bekommen hat und nicht so wichtig ist,
so lange warten!

Bildnachweis für diesen Beitrag: Fotografin Jule Neveling, entstanden im Juni 2022 (für meine Homepage …;-))

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