Die drei großen Säulen des Lebens: Glaube

Autor: Stefanie Schremmer

Das Leben hat drei große, mächtige Säulen, die es tragen.
Sie sind das größte Geschenk, das dir mitgegeben wurde für dieses Leben.
Diese Säulen sind: Glaube – Hoffnung – Liebe.”
(Quelle unbekannt, weitere Verwendung siehe hier)

Halt im Leben

Die Fragen: „Was trägt dich, Stefanie? Wer oder was gibt dir Halt in unsicheren Zeiten?“ stellte ich mir Anfang des Jahres 2020, als die Welt um mich herum plötzlich eine ganz andere war und ich das Gefühl hatte, aus der Balance geraten zu sein.

Gerade in unsicheren Zeiten ist es besonders wichtig, sich darauf zu besinnen, wer die Menschen in unserem Leben sind, die uns Halt geben.

Genauso wichtig sind die Dinge im Außen, die uns Halt geben können. Strukturen, Aufgaben, Tätigkeiten die uns Freude machen usw. Wenn diese verloren gehen, kann unsere Welt schon mal ins Wanken geraten.

Aber was, wenn alles im Außen wegbricht, wer oder was ist dann noch da?
Nur Du und das was Du in Dir trägst. Somit tauchte dann in mir auch diese Frage auf: Was ist es, was dich im Inneren trägt?”

Die Macht des Glaubens an sich selbst und an eine höhere Kraft

Die Macht des Glaubens

Der Glaube, welcher der wichtigste in Deinem Leben ist, ist der Glaube an Dich selbst. Wir sind das, was wir glauben zu sein!

Denn wenn ich nicht an mich selbst und meine Fähigkeiten glaube, dann stehe ich mir und meinem Glück immer wieder selbst im Weg.

Dabei geht es nicht um den Glauben, der aus dem Kopf kommt, sondern aus dem Herzen.

1899 begannen die Gebrüder Wright mit dem Bau des ersten Flugapparates und der Verstand dieser Menschen war sicher wesentlich an der Konstruktion und den nötigen Berechnungen beteiligt. Aber davor gab es eine Phase, in der diese Menschen über den Verstand hinaus wachsen mussten. Zu dieser Zeit wusste kein Mensch, dass man mit Flugzeugen fliegen kann, also musste man zuerst daran glauben und dieser Glauben sitzt nun mal nicht im Verstand, sondern im Herzen. Diese Menschen hatten eine Vision, oder Inspiration, oder eben den Glauben, dass Menschen fliegen können. Glauben heißt also Nicht-Wissen.

Oder die faszinierende Geschichte von Roger Bennester. Bis zum Jahre 1954 war die Menschheit überzeugt davon, dass es unmöglich ist, eine Meile unter 4 Minuten zu rennen. Wissenschaftler konnten es perfekt erklären, warum ein Mensch physiologisch nicht dazu in der Lage ist. Dieser Typ Roger B. war besessen, er war besessen davon eine Meile unter dieser Marke zu rennen. Und er ist oft dagegen angerannt und er ist oft gefallen. Aber er hat nicht aufgegeben, er ist immer wieder aufgestanden.

Und eines Tages im Mai 1954 ist Roger Bennester die Meile unter 4 Minuten gerannt.

Die Kraft des Glaubens

Aber das ist nicht das eigentlich Spannende: Das Spannende ist das, was danach passiert ist. In demselben Jahr sind 35 andere Menschen die Meile unter 4 Minuten gerannt. Da steckt die Kraft des Glaubens an sich selbst. Weil ein Mensch sagt: So hier bin ich, ich glaube daran und ich scheiß darauf, was der Rest sagt. Ich glaube daran und werde daran festhalten!“. Das ist der Glaube, der Berge versetzen kann. Jemand, der diesen Glauben auf die Erde bringt, kann die Welt und das Leben von vielen anderen Menschen verwandeln. Ein Jahr später sind 300 Menschen die Meile unter 4 Minuten gelaufen.

Ich schaffe es immer noch nicht….;-))

Ich wähle diese Beispiele aus, weil es so einleuchtend ist, aber das Prinzip lässt sich auf alle Menschen übertragen und mit alltäglichen Beispielen belegen.
Genau genommen sind es die Steine des mangelnden Glaubens an uns selbst und unseren Fähigkeiten, die unserem Glück so oft im Wege liegen.

Glaubenssätze und ihre Kraft

Nehmen wir ein Kind, das in der Schule versucht hat, ein Bild zu malen und von den Klassenkameraden ausgelacht wurde, weil das Bild nicht so gelungen war. 30 Jahre später weiß dieser Mensch nicht, ob er malen kann oder nicht. Aber er hat wahrscheinlich den Glaubenssatz aus seiner Kindheit übernommen „Ich kann nicht malen.“. Im Normalfall wird ein solcher Mensch sich sein Leben lang nicht mehr trauen Bilder zu malen, er wird das Thema eher meiden. Was wäre gewesen, wenn es Picasso ähnlich ergangen wäre? Gott sei Dank hatte er aber eine Vision oder Inspiration oder eben den Glauben, dass er etwas Wunderbares erschaffen kann.

Die Kraft des Glaubens hat also zwei Seiten. Die eine ist die Kraft, die uns einschränken kann. Wenn Du glaubst, Du kannst etwas nicht, dann wird es in Deinem Leben genau so sein. Dein Leben entspricht Deinen (im Verstand abgespeicherten) Erfahrungen, die reproduziert werden plus Deinen Glaubenssätzen. Wenn Du glaubst, das Leben ist ein Kampf, dann wirst Du im Leben viel kämpfen müssen. Wenn Du glaubst, Du bist es nicht wert geliebt zu werden, dann wirst Du viel um Liebe betteln müssen. Die andere Seite ist die Kraft, die uns Flügel verleihen kann. Wenn Du glaubst, die Welt ist wunderschön und das Leben ist dazu da, um glücklich zu sein und seine Talente auszuleben, dann wirst Du eine Menge Freude haben.

Glauben ist für mich also DIE treibende Kraft in unserem Leben. Die Kraft, die etwas ganz neues erschaffen kann wie Flugzeuge, Musik, Wolkenkratzer, Brücken bauen und uns den ersten Blogbeitrag des Lebens schreiben lässt.

Glaube und Gott? Von der Stärke des Glaubens an eine höhere Kraft

Ich selbst habe lange Zeit benötigt, um meine Ablehnung des Gottes-Bildes der Kirchen zu überprüfen. Mit dem Bild des strafenden Gottes, der über uns thront, konnte ich schon als Kind nichts anfangen. Also wollte ich damit nichts zu tun haben. Mein daraus entstandener Glaubenssatz war: Es gibt also keinen Gott und ich brauche auch keinen. Mein Glauben manifestierte sich in meinem Leben und in meinen schwersten Stunden war ich eben allein. Die Ablehnung bestimmter vorgegebener Bilder von Gott haben mich lange Zeit davon abgehalten, mir mein eigenes Bild zu machen.

Der Blick mit dem Herzen

Dein Verstand kann nicht wissen, ob es Gott gibt oder nicht, Aber Dein Herz kann daran glauben, solange kein anderer Glaubenssatz dem im Wege steht. Und Dein Leben wird sein, was Du glaubst.

Meine ganz persönliche Erfahrung zum Thema “Glaube und Gott” hat mich inzwischen überzeugt, dass es genau so ist, wie ich es beschrieben habe. Mein Verstand zweifelt noch so manches Mal, aber je stärker mein Herz glaubt, umso deutlicher werden die schönen Erfahrungen in meinem Leben und umso mehr zieht sich mein Verstand in seinen Kompetenz-Bereich zurück.
An etwas glauben zu können, kann eine Quelle großer Inspiration und Kraft sein. Das erfahren wir oft erst in den dunklen Stunden unseres Lebens.

In einem Keller in Köln hatten sich eine Hand voll jüdischer Frauen und Männer vor dem Naziterror versteckt und – wie durch ein Wunder – überlebt.

Einer von ihnen hatte sein Credo an eine Wand geschrieben:

Ich glaube an die Sonne, auch wenn sie nicht scheint.
Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht fühle.
Ich glaube an Gott, auch wenn er schweigt.

Und auch Dietrich-Bonhoeffer hat in seiner Gefangenschaft eines seiner schönsten Werke geschrieben:

Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost was kommen mag…

Diese Worte haben vielen Menschen Kraft gegeben!

Der Glaube an sich selbst und der Glaube an eine höhere Kraft, die uns wohlgesonnen ist, ist die eine tragende Säule in unserem Leben, die uns geschenkt wurde.

Verbinde Dich

Schaue mal zurück auf das vergangene Jahr. Du hast viel erlebt, es ist viel geschehen. Manches war leichter, manches schwieriger. Und nun frage Dich mal:

Wer oder was hat mich getragen, mir Halt gegeben im vergangenen Jahr?

Nimm Dir einen Moment Zeit, halte kurz inne, die Antwort wird aus Deinem Herzen kommen…

 

Quellen:
Eberhard Bethge: Dietrich Bonhoeffer. Eine Biographie, München, 4. Auflage 1978, S. 1016f.
James Tobin: Die Eroberung des Himmels : die Gebrüder Wright und die Anfänge der Fliegerei. Droemer 2003
Video (Deutsch), Roger Bannister Lauf unter vier Minuten. SRF, 6. Mai 2020

 

Stefanie Schremmer

Stefanie Schremmer

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www.dalmanuta-prinzip.com

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