Das Leben findet einen Weg

Autor: Frank Zimpel
Das Leben findet einen Weg

Unsere Reise nach Israel hat mir vor Augen geführt, welche ungeheure Kraft das Leben ist. Wie selbst in trockensten und kargen Landschaften das Leben eine Nische findet und sich den Widrigkeiten der unwirtlichen Umwelt entgegenstellt. Wenn irgendwo etwas möglich ist, wird das Leben aktiv!

Und wie das Leben explodiert, wenn die Bedingungen stimmen, wie am See Genezareth. Einen Ort, 212 m unter dem Meeresspiegel, den es eigentlich gar nicht geben kann. Hier grünt und blüht alles aus voller Kraft. Es sieht nach Verschwendung aus, aber die Natur, das Leben, verschwendet nichts. Das Prinzip der Natur ist: Alles was geht JETZT!

Wenn Wasser, Licht und Nährstoffe da sind, gibt es keine Einschränkungen.

Keine Pflanze fragt, ob sie lieber nicht blühen soll, ob ihre Kraft dann noch fürs nächste Jahr reicht, wie der Herbst und der Winter werden. ALLES JETZT! Und die Fülle ist auch das Vorsorgekonzept für die Zukunft. Wenn nicht alle Samen aufgehen, werden halt umso mehr produziert. Ich, als Mensch, warte und wäge ab, trage meine Bedenken, meine WENNS und ABERS wie ein Schutzschild vor mir her und warte immer wieder auf morgen, einen Tag, der vielleicht nie kommt.

Ich glaube, ich kann eine Menge von der Natur lernen. Es gibt keinen Mangel. Alles ist im Überfluss da. Warum also nicht auch ALLES JETZT? Auch ich weiß nicht, wie viele MORGEN ich noch erlebe und ich konnte schon erleben, wie es sich anfühlt, eventuell kein Morgen mehr zu haben.

Also über Bord mit den WENNS und ABERS.

Natürlich habe ich meine beruflichen und privaten Verpflichtungen. Ich bin nicht der Herrscher über meine ganze Zeit, aber die Summe der „verschwendeten“ Zeit ist groß genug, damit etwas Sinnvolles anzufangen.
Das Leben fand auch in meiner Lebensgeschichte immer einen Weg mir zu zeigen, was da gerade falsch läuft, welche Themen und Baustellen ich noch zu bearbeiten habe, welche Wege ich noch zu gehen habe. Hier habe ich auch einiges Leid erfahren, habe meine eigenen kleinen und großen Katastrophen erlebt. Auch hier kann ich vom Leben lernen.

Leben ist Entwicklung, niemals Stillstand.

Etwas geht, etwas kommt, wenn ich mitgehe und mitschwinge kann ich mit dem Leben fließen. Ich habe gelernt: Die wichtigsten Eigenschaften im Umgang mit dem Leben sind Flexibilität und Vertrauen. Sich immer wieder neu erfinden, um im Strom des Lebens mitzuschwimmen und den festen Glauben zu haben, dass es irgendwohin führen wird. Wer sich am Status Quo festhält, ermüdet schnell. Wer gegen den Strom des Lebens schwimmt, ermüdet noch schneller. Sich mitnehmen zu lassen heißt nicht, das Leben aus der Hand zu geben. Es bedeutet mitzumachen und achtsam zu sein und die vielen Türen zu öffnen und Möglichkeiten zu erkennen, die das Leben mir bietet.

Das Leben ist unbezähmbar und nicht beherrschbar, aber es ist immer auf deiner Seite, wenn du bereit bist Dich darauf einzulassen!

 

Bildnachweis für diesen Beitrag: Israel_israelisch_Joppa_Blume_3317218 @ TC_Perch (pixabay.com CC-0)

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