Wie dick ist deine Haut?

Autor: Anita Dorp AMANI (mit Marko im Herzen)
Haut

Ein-Blick in die Kindheit

zu werfen hilft, um frühere Herzensangelegenheiten aufzuspüren.

Als Kind haben wir oftmals schon sehr konkrete Pläne und wissen sehr viel über unsere Talente und Wünsche, die im späteren Leben als unwichtig beiseite geschoben werden. Weil oftmals viele andere Dinge in den Vordergrund rücken.
Eine Dicke Haut anzulegen bedeutet, vor äußeren Einflüssen nicht so empfindlich zu sein. Sich nicht angegriffen fühlen, stark zu sein und viel auszuhalten. Menschen, denen man eine dicke Haut nachsagt, sind geduldig, ruhig und können auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren.

Häutung

Ich habe diese dicke Haut verloren. Wenn die eigene Welt erschüttert wird, mag es durch ein Schicksal sein, wie ein Verlust eines geliebten Menschen, einer Krankheit oder eine andere schwere, kaum zu bewältigende Situation, kann diese dicke Haut sehr dünn werden. Meist passiert es, wenn eine Situation nicht mehr zu ändern ist, wenn „stark zu sein“ nicht mehr die momentane Situation verbessern kann. Meist fällt man dann in sich zusammen, verbunden mit Hoffnungslosigkeit.

Dann kann sie da sein, die Dünnhäutigkeit.
Wenn man empfindlich wird, über gesagte Worte oder Taten anderer,
.  … die Welt einem zu schnell und zu laut erscheint,
. … das Lachen der Menschen nur noch aus weiter Ferne zu hören ist,
. … man sich fremd fühlt und schmerzempfindlicher wird,
. … wenn Angstgefühle hinzukommen und man das Gefühl hat, dem Lärm im Außen und im Inneren nicht entkommen zu können. Nicht immer wird Dünnhäutigkeit zu einer Depression, jedoch häufig liegen sie nah beieinander.

Nach meiner eigenen traumatischen Erfahrung bin ich sehr dünnhäutig geworden. Dünnhäutigkeit ist aber auch eine große Chance, wieder zu sich selbst zu finden. Dabei geht es gar nicht um eine Suche. Es geht ums Erinnern. Es geht darum, die Aufmerksamkeit ins Innere zu lenken.

Erinnere dich an deine Talente!

Was hast du als Kind gerne gemacht? Was hat dich berührt?
Hast du gerne etwas erschaffen? Gemalt, gebastelt, geschrieben, musiziert oder gar gesungen? Vielleicht etwas gesammelt, was dein Herz erfreut hat?
Wenn es dein Herz erfreut hat, ist es der richtige Weg. Wenn du dich in einer Sache verlieren konntest, ist es deine Herzensangelegenheit.
Es muss auch nicht immer etwas erschaffen worden sein. Vielleicht hast du viel Empathie für Kinder, kranke oder ältere Menschen, Tiere oder Pflanzen. Vielleicht pflegst und hegst du gerne, hilfst oder heilst. Jeder von uns hat eine Berufung in sich.
Einen inneren Ruf unserer Seele.

Wenn wir beim Tun Frieden spüren, sind wir angekommen.

Und der Frieden, den du in dir spürst, ist der kleine Vorbote der Freude.
Es geht um das Fühlen. Annehmen, was dir guttut.
Es ist ein langsames Annähern an die Quelle deiner selbst.
Anfangs ist es vielleicht nur das „Atmen“. Lass dir Zeit – sie spielt dabei keine Rolle.

Und nun schaue: Wie dünnhäutig bist du? Was sind deine Talente, Träume und Herzensangelegenheiten aus deiner Kindheit?

 

Bildnachweis: “Elefant” gemalt von Anita Dorp AMANI, 2023

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