Die Leuchtkraft von Träumen

Autor: Gordana Šakić

Die Leuchtkraft von Träumen

„Ich betrachte mich nicht als Heldin, ich bin ein ganz normales Mädchen, das an seinen Traum geglaubt hat. Man muss niemand Besonderes sein, um etwas Außergewöhnliches zu schaffen.

Man braucht einen Traum, muss an ihn glauben und hart daran arbeiten.“

-Jessica Watson-

Jessica Watson hatte schon als kleines Mädchen diesen einen Traum: Sie wollte die Welt umsegeln. Nicht einmal ihre Lese- und Rechenschwäche hielten sie davon ab, dem Ruf ihres Herzens zu folgen. Im Alter von 12 Jahren nahm sie in den Ferien an einem Segelkurs teil und war danach nicht mehr zu stoppen. Über ihrem Bett hingen Poster mit Meereswellen und Schiffen und mit dem Lesen klappte es plötzlich auch viel besser. Jesse Martin war ihre große Inspiration, er umsegelte 1999, mit 18 Jahren, als jüngster Mensch die Welt. Am 18 Oktober 2010 ist Jessica, mit damals 16 Jahren, ab Sydney auf ihrer Pink Lady in See gestochen. Insgesamt 210 Tage und 23000 Seemeilen segelte sie allein und ohne Unterbrechung auf dem Südpazifik, über dem Äquator nach Südamerika, Südafrika und über den indischen Ozean zurück nach Sydney. Sie geriet in einen Sturm mit Hurrikane-Stärke, bei dem ihr Mast mehrmals so weit in Schieflage kam, dass das Boot unter Wasser gedrückt wurde.

 

Was bestärkt uns, unsere Träume wahr werden zu lassen?

Wir alle hatten und haben unsere Träume und leider werden wir nicht immer bejubelt und unterstützt, diese wahr werden zu lassen. So geraten diese wundervollen Träume in Vergessenheit und verkümmern.

Jessica hatte großes Glück, ihre Familie und ihr Lehrer glaubten an sie und an ihren Traum. Ich glaube, dass diese Kraft sie getragen und beschützt hat.

Ich glaube auch, dass wir unsere Träume am Leben erhalten, indem wir über sie reden, vielleicht auch über sie schreiben oder, so wie ich, Träume mit Bildern verknüpfen: Immer wenn ich ein Foto mit alten Bruchsteinhäusern irgendwo am Mittelmeer sehe, erinnere ich mich an meinen Traum, in so einem Haus in Kroatien, leben und arbeiten zu wollen.

 

Hauch deinem Traum Leben ein

Dieses Haus ist ein Ort der Begegnungen und Träume. Es hat mehrere Zimmer und eine Küche mit Blick auf das Meer in der Ferne. Hinter dem Haus sieht man in Richtung Biokovo-Gebirge. Es gibt einen kleinen Garten, in dem Kräuter, Blumen und Gemüse wachsen. An der Hauswand breitet eine magentafarbene Bougainvillea ihre Blüten aus und die Ranken des Blauregens überdachen die Terrasse. Eine Steinmauer grenzt den Rand der Terrasse, von dort aus ist die Aussicht atemberaubend: Olivenbäume, Zypressen und Pinienbäume begleiten den Blick aufs Meer. Diese Weite im Außen beschreibt die Weite in meinem Inneren.

Meine Gäste werden nicht nur kulinarisch verwöhnt, ich biete in diesem Haus Seminare und Meditationen an, gehe mit den Gästen in die Natur und begleite sie auf der Reise zu ihren Herzen.

 

Dieser eine Mensch, der dich nach deinem Traum fragt

Vor einigen Tagen besuchte mich meine Tante aus Serbien. Wir haben uns ein Jahr nicht gesehen und nicht oft telefoniert. Im Auto fragte sie mich nach meinem Steinhäuschen und erst später realisierte ich, welch eine große Aufmerksamkeit sie mir geschenkt hat.

Ich weiß nicht, wie lange es tatsächlich her ist, dass ich ihr von diesem Traum erzählt habe, aber sie erinnerte sich und es fühlte sich für mich an, als ob sie meinen Traum durch ihre Erinnerung am Leben erhalten hat.

Auch meine Kinder begleiten meinen Traum vom Haus in Kroatien: Meine Tochter Elena stellt sich immer gerne vor, wie sie dort Yogaseminare anbietet und mein Sohn Damian sagt, er würde uns mit seinem Hund, einem Husky, besuchen und gute Stimmung machen!

 

Wer oder was bringt dich zum Leuchten?

Manchmal ist dein Traum-Begleit-Team nicht groß, aber auch wenn nur einer mit dir träumt bzw. deinen Traum ernst nimmt, fließt Energie in diesen Traum, und er kann zu leuchten beginnen. Und somit leuchtest und wächst auch du auf deinem Weg.

Auf der letzten Wegstrecke vor dem Ziel wurde Jessica Watson von ihrem Mentor Bruce Arms begleitet, der zu ihr aufs Meer hinaus gesegelt war. „Wir hatten alle unsere Lichter an, und sie hat auch alles angemacht, und selbst ihr Gesicht leuchtete.“

 

Ich bin eine ganz normale Frau, die an ihren Traum glaubt

Ich bitte dich, schau in dein Herz, suche nach deinen Träumen und lass sie leuchten, denn dieses Leuchten ist ansteckend. So entstehen Lichterketten, die dich und andere beim Träumen begleiten. Auch wenn nicht jeder Traum in Erfüllung geht, so hast du ihn allein dadurch, dass du an ihn geglaubt hast und nicht aufgegeben hast, eine Weile in deinem Herzen leben lassen.

Gordana Šakić

Gordana Šakić

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