Achte auf deine Gedanken

Autor: Dagmar Uhle

Wer kennt nicht den Spruch „Achte auf deine Gedanken, denn sie könnten wahr werden“ und oft sind wir uns nicht darüber bewusst, was es so alles in uns denkt.

Zwischen 50.000 und 80.000 Gedanken gehen uns täglich durch den Kopf und oft sind es dieselben Gedanken. Die meisten davon sind nur flüchtig und unbedeutend und werden kaum von uns wahrgenommen. 25 % aller Gedanken sind negativ und destruktiv und können uns und anderen schaden. Lediglich 3 % der Gedanken sind positiv, aufbauend und hilfreich.

Das Paradoxe ist, dass wir den negativen Gedanken deutlich mehr Aufmerksamkeit schenken als den positiven. Es ist nicht möglich, einen Gedanken nicht zu denken. Wenn er auftaucht, bleibt er so lange als wahr existent, bis er auf seinen Wahrheitsgehalt überprüft wird.

 

Gedankenkarusselle

Gedankenkarusselle, die uns in der Nacht um den Schlaf bringen, wer kennt sie nicht.

Es existiert nichts auf dieser Erde, ohne dass es zuvor gedacht wurde. ALLEM ist ein entsprechender Gedanke vorausgegangen. Nach Albert Einstein kann Materie in Energie und Energie in Materie umgewandelt werden.  Gedanken sind Energie, die den Drang haben, sich zu verwirklichen.

Gedanken und Gefühle sind eng miteinander verknüpft. Erst kommt ein Gedanke, der geht mit etwas in Resonanz, was wir bereits erlebt und in unserem Zellgedächtnis abgespeichert haben und dann kommen die Gefühle als Reaktion auf das Gedachte.

Wenn du traurig, wütend, unglücklich bist, dann frage dich doch einfach mal, was du zuvor gedacht hast!

Wenn es deutlich mehr negative Gedanken als positive in uns denkt, so ist es nicht verwunderlich, warum so viele Menschen nicht wirklich glücklich und zufrieden mit sich und ihrem Umfeld sind. Die Realität anders haben zu wollen, als sie ist, führt zu Unfrieden und ist ein Kampf, den wir nicht gewinnen können.

Ein Gedanke taucht auf (mein Partner sollte anders sein, mein Nachbar, mein Arbeitgeber, die Umstände sollten anders sein als sie sind, ich sollte schlanker sein, ich sollte erfolgreicher sein usw.) Verfestigt sich ein Gedanke, dann laufe ich mit einem entsprechenden Filter auf meiner Brille durch die Welt auf der Suche nach Bestätigung, nach Beweisen dafür, dass es stimmt, was ich über mich und die Anderen denke.  Immer wieder dieselben Gedanken denken führt mit der Zeit dazu, dass es irgendwann einmal Teil von mir wird.  Meine Realität wird durch meine Gedanken bestimmt. „Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farben der Gedanken an“ (Mark Aurel).

 

Glaubenssätze

Es entwickeln sich Glaubenssätze, die wir oft unser ganzes Leben behalten und die Qualität unseres Lebens und Beziehungen beeinflussen.

Hast du negative Gedanken über Mitmenschen, verhältst du dich ihnen gegenüber auch entsprechend. Vielleicht gehst du auf Abstand, zeigst ihnen eine kalte Schulter. So ist es dann nicht verwunderlich, dass dein Gegenüber entsprechend reagiert. Alles ist Energie, alles ist Schwingung und natürlich spürt dieser sehr genau deine ablehnende Haltung, für dich aber der Beweis dafür, dass es stimmt, was du über den Anderen gedacht hast. Ein Teufelskreis entsteht, aus dem du so ohne weiteres nicht mehr herauskommst.

Alles ist Projektion. Deine Urteile über die Anderen führen immer zurück zu dir. Zeigst du mit einem Finger auf die Anderen, zeigen drei zu dir zurück. Alles, was du an negativen Eigenschaften an den Anderen entdeckst, bewertest und vielleicht sogar verurteilst, kannst du ebenso in dir finden. Kannst du oder willst du sie bei dir nicht sehen, lehnst du sie sogar ab. Diese Persönlichkeitsanteile, die sich deiner Wahrnehmung entziehen, nennt man auch “blinder Fleck”.

Das funktioniert übrigens auch ganz gut in die andere Richtung, und zwar mit Eigenschaften, die du bei jemand Anderem bewunderst, bei dir selbst aber nicht erkennen kannst. Diese kannst du nur sehen, weil auch DU diese guten Eigenschaften in dir trägst.

Geprägt von dem Gedankengut der Eltern und all dem, was du im Laufe deines Lebens gelernt und erfahren hast, gehst du durch die Welt und nimmst nur einen Bruchteil dessen wahr, was ist.

Wenn alles, was da ist, in einem Bereich von 360 Grad liegt, ist jeder Einzelne von uns aufgrund seiner Prägungen und Erfahrungen in der Lage, etwa 40 Grad des gesamten Spektrums an Realität wahrzunehmen. Das ist nicht wirklich viel und zeigt ganz deutlich, wie viel Respekt und Toleranz und Neugier es braucht, sich auch für die restlichen 320 Grad zu öffnen, heißt auch neugierig darauf zu sein, was es in den Anderen denkt.

Wenn ich ganz ehrlich mit mir bin, hätte ich viele unschöne Situationen verhindern können, wenn mein Verstand nicht so ein Rechthaber gewesen wäre, wenn mir bewusst gewesen wäre, dass ich nur einen winzigen Teil von dem wahrnehme und bewerte, was wirklich da ist.

Stress verursachende sorgenvolle Gedanken und Glaubenssätze schleppen wir oft schon unser ganzes Leben mit uns herum. Sie verschließen uns und sorgen für Unruhe und Unfrieden und verhindern, dass wir unser Leben leben, wie wir es leben könnten. Wir könnten unser Potenzial leben und so viel Gutes bewirken. Wie viel friedlicher und entspannter wäre unser Leben, wenn wir unseren Gedanken nicht ständig auf den Leim gehen würden?

Viel lieber hadern, meckern und verurteilen wir, anstatt innezuhalten, still zu werden und zu prüfen, ob das, was es gerade in uns denkt, auch wirklich der Wahrheit entspricht.

 

Höre auf dein Herz

Gehe öfter mal in die Stille und meditiere. Erst, wenn es ruhig in deinem Kopf wird, kannst du hören, was es wirklich in dir spricht, was dein Herz dir sagen möchte, erst dann kannst du die Wahrheit hören.

Mit einem geklärten Geist lassen sich deutlich bessere Entscheidungen treffen. Es verhindert auch, dass du aus einer negativen Emotion heraus etwas Unbedachtes sagst oder tust, dein Gegenüber verletzt und eine Situation herbeirufst, die dir später leidtut und manchmal nicht mehr zu reparieren ist.

Sei dir bewusst, dass du Schöpfer deiner Realität bist und nicht alles, was du denkst, ist wahr!

Bildnachweis für diesen Beitrag: Schweigen, Leere, Zen © johnhain (pixabay CC-0)

Dagmar Uhle

 

 

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